Der Landshuter Verein “die Förderer”

Ein gemeinsamer Traum war es, der letztlich zur Gründung des Vereins “die Förderer” führte: Die Landshuter Bürger Georg Tippel und Joseph Linnbrunner wollten eine Szene aus der Landshuter Hochzeit, die auf einem Gemälde im Rathaus-Prunksaal dargestellt war, im echten Leben verwirklichen. Tippel war Inhaber einer Gastwirtschaft in der Altstadt von Landshut, Linnbrunner Stadtrat und Inhaber der ersten bayerischen Zwiebackfabrik. Beide wurden 1902 zu den Vorständen des neu gegründeten Vereins gewählt.
145 Kostüme für Festzugsteilnehmer wurden genäht, die von einer breiten Masse von Sponsoren finanziert wurden. Die Fanfarenbläser und Pauker wurden beispielsweise von dem Brauereibesitzer Carl Wittmann eingekleidet, Architekt Anton Weiß gestaltete nach historischen Vorlagen den Brautwagen und Firmen, wie die Vereinigten Kunstmühlen A. G., zahlten zum Beispiel das Prunkgeschirr.
Damals hatte Landshut rund 27.000 Einwohner – und die gemeinsame Vision eines historischen Stadtfestes verband die Bürger über alle Schichten miteinander. Heute ist die Mitgliederzahl des gemeinnützigen Vereins von ein paar hundert auf über 7000 gestiegen. Der Verein setzt sich zudem dafür ein, das historische Stadtbild zu erhalten und damit die Kulisse für die zukünftigen Aufführungen der Landshuter Hochzeit am Leben zu halten.
Michael Hellstern
Weiterführende Literatur:
Franz Niehoff (Hrsg.), in eren liebt sie – Die Landshuter Hochzeit 1903-2005: Annäherungen an das Jahr 1475, Landshut 2005.
https://www.landshuter-hochzeit.de/files/pdf/auffuehrung2023/Schlag_nach_2023_Homepage.pdf
